Bericht vom Halbmodell der OK-Jollen

Der neugierige Blick auf den Wetterbericht im Laufe der Woche ließ schon erahnen, so viele Zahlenwimpel wie beim letzten Mal in Steinhude werden wir nicht sehen. Und glücklicherweise kam es auch so wie angesagt. Am Samstag zeigte sich das Steinhuder Meer mit Sonne und schönen vier Windstärken aus West von seiner besten Seite. Somit konnten die 25 Teilnehmer pünktlich um 12 Uhr starten.

Beim ersten Start war die Linie stark links bevorteilt. Die Position am Pinend ergatterte sich Harald Zangenberg, ich lag in Luv von ihm und drüber war wiederum Fabian Rossbacher. Während unserer Startvorbereitung konnte man schon sehen, dass die Sharpies auf der linken Seite einen immer stärkeren Lift bekommen. Gute Aussichten also für uns. Kurz nach dem Start konnten wir dann auch umlegen. Danach wurde das Rennen zu einer Einbahnstraße. Harald und ich konnten mit Anlieger und frischem Wind zur Tonne. Harald kam dann oben als erster an und ich war direkt dahinter. Zum Rest des Feldes hatten wir dann ein wenig Abstand. Auf dem Weg zur 2 konnte ich mich von Harald und dem restlichen Feld weiter absetzen und frei weiter bis zum Gate fahren. Diesen Vorsprung konnte ich dann bis zum Ziel halten, während Andreas Pich (SSC) und Thomas Sander (SCSI) noch auf Rang 2 und 3 vorfuhren.

Nachdem im ersten Rennen die Linie sehr stark links bevorteilt war, änderte es sich ab dem zweiten Rennen zu einer deutlichen Rechtsbevorteilung. Von nun an ging es auch für den Lokalmatador Ralf „Ossi“ Tietje (SVG) aufwärts. Nachdem er im ersten Rennen noch einen vermeintlichen Streicher gefahren hatte, startete er seinen Siegeszug. Rennen 2 konnte er vor Axel Fischer (SCMa) und Fabian Rossbacher für sich entscheiden. Auch im nächsten Rennen bei etwas stärkerem Wind konnte er gewinnen. Neben ihm haben sich vorne auch Fabian Rossbacher und Niels Timm absetzten können.

An Land wurden wir von den Balten mit Bier und Pizza begrüßt. Nach diesem anstrengenden Segeltag tat das echt gut. Der Blick auf die Ergebnisliste zeigte eine für die letzten beiden Läufe sehr interessante Konstellation. Die ersten 9 Plätze lagen sehr dicht beisammen, abgesehen von Fabian hatten alle einen größeren Streicher in der Wertung. Somit war der Plan klar, keinen weiteren Streicher fahren.

Am nächsten Tag erwartete uns das Steinhuder Meer mit mehr Wind als noch am Vortag. Das vierte Rennen begann sehr ähnlich dem ersten Rennen, die Sharpies hatten einen immer stärker werdenden Linksdreher. Aus meiner Sicht muss ich sagen, leider hielt der Dreher bei uns OKs nur bis zum letzten Kreuzdrittel, dann drehte es zurück. War wohl doch zu viel Risiko und das mit keinem weiteren Streicher zu fahren, hat auch nicht geklappt. Vorne machten Ossi und Niels da weiter, wo sie am Vortag aufgehört hatten. Zwischen den beiden konnte sich noch Andreas positionieren.

Zum Abschluss im letzten Rennen drehte der Wind weiter nach rechts und das Gewusel am Prahm nahm weiter zu. Ossi, der nach drei Rennsiegen in Folge fast wie der Sieger aussah, verlor beim Start die Kontrolle über das Boot, zerriss sein Segel, kenterte und musste so das Rennen aufgeben. Ohne Ossi dominierten Niels und Andreas das Rennen. Niels konnte sich immer an der Kreuz durchsetzen, wurde dann jedoch – wie im Rennen zuvor – von Andreas auf den tiefen Kursen abgefangen. Mit etwas Abstand dahinter kamen Fabian und ich ins Ziel.

An Land angekommen, sorgte der Blick auf die Ergebnisliste bei mir zunächst für Verwirrung. Ich stand als Dritter in der Liste. Ich dachte erst, es sei noch die alte Liste vom Vortag. Aber nein, das war die aktuelle Liste und ich stand mit einem zweiten Platz im letzten Rennen drin. Erst dann ist mir aufgefallen, dass Andreas und Niels beide ein OCS hatten. Anscheinend wurde Einzelrückruf gezogen, aber mir und ich denke auch vielen anderen war dies nicht bewusst. Leider waren die Schallsignale besonders im letzten Rennen sehr schlecht bzw. eigentlich überhaupt nicht hörbar. Ich würde mir wünschen, dass diese beim nächsten Mal besser zu hören wären, auch wenn die Flaggensignale zählen.

v. l. n. r: Ralf Tietje, Fabian Rossbacher, Philipp Menke

Durch diese Frühstarts ergab sich nun, dass Fabian dieses Jahr das Halbmodell mit nach Hause nehmen darf. Auf dem zweiten Rang landete trotz eines schlechten Ergebnisses im ersten und dem Chaos im letzten Rennen Ossi. Besonders stark von den Frühstarts von Andreas und Niels konnte ich profitieren, landete so mit ein wenig Glück auf dem dritten Platz und hatte daher diese Ehre diesen Bericht zu verfassen.

Alles in allem war es eine sehr schöne Veranstaltung bei den Balten bei sehr schönen Segelbedingungen und einem anspruchsvollen Feld, die sehr viel Spaß gemacht hat.

Philipp Menke

Platzierungen der Dümmer OKs
3. Philipp Menke
8. Niels Timm
12. Markus Temming
16. Jochen Dahm (SCD)


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