Auch wenn es für mich die erste Reise an den Gardasee war, wäre ich gerne schon in den letzten Jahren beim Torbole-Meeting dabei gewesen. Doch das war – wer hätte es gedacht – wegen der Pandemie nicht möglich. Umso mehr habe ich mich auf die Regatta und das anschließende Training gefreut.
Am ersten Tag der Regatta erklärte uns unser Trainer Janni Düllmann die thermischen Winde, die am Gardasee herrschen. Dann kam der Vorführeffekt: Die Ora, die uns angekündigt wurde, traf nicht ein. Stattdessen besuchten uns Regen und Gewitter. Doch das hinderte die Regattaleitung nicht daran, den ersten Lauf zu starten, als keine Gefahr mehr bestand. Leider kam dabei zu viel drehender Wind aus dem Norden, weshalb die restlichen Läufe auf die kommenden Regattatage verlegt wurden, an denen wir nur Sonnenschein und eine starke Ora hatten.
Besonders herausragende Leistungen erbrachten bei der Regatta aus dem Europe-Team Niedersachsen Sophie Menke als zweitbeste Dame auf Platz 25 sowie Nadja Kopp als fünfbeste Dame auf Rang 36. Mathis Vorndran (Rang 45), Jessica Timm (Rang 58) und Julius Alberty (Rang 59) stechen bei den über 160 Startern ebenfalls durch sehr gute Platzierungen hervor. Unser persönlicher Masters-Held bleibt jedoch Oliver Vorndran, der trotz der schwierigen Bedingungen und ein paar Kenterungen jedes Rennen zu Ende brachte und niemals aufgab 😉
Während wir als Regattateilnehmer den Dienstagvormittag als kleine Verschnaufpause nutzen durften, ging der Rest der Trainingsgruppe schon morgens raus aufs Wasser. Nachmittags kamen wir dann auch wieder dazu. Am nächsten Tag sind wir zu einem verlassenen Hotel gefahren, das direkt am Wasser liegt, wo wir dann unsere Boote kentern konnten. Dort wurden wir vom Motorboot eingesammelt und direkt vor einer kleinen Grotte mit einem Wasserfall abgeliefert, sodass wir in die Höhle hineinschwimmen konnten. Hätte ich da schon gewusst, welche Tiere uns im Wasser hätten begegnen können, wäre ich wohl etwas schneller geschwommen…
Denn wie wir am Donnerstag erfahren durften, gibt es sieben (!!!) Schlangenarten am Gardasee – eine davon hat in der Nachmittagseinheit bei Janni auf dem Motorboot vorbeigeschaut. Wer weiß, vielleicht ist das ja für den ein oder anderen Segler Motivation genug, bei der nächsten Kenterung besonders schnell wieder ins Boot zu kommen.
Der Freitag raubte uns dann noch unsere letzten Kräfte. Nach einer Wanderung zur Capanna Santa Barbara mit einem Höhenanstieg von etwa 550 Metern habe ich meine Waden ordentlich gespürt, aber das war es den Ausblick definitiv wert. Wir verewigten uns als Europe-Team Niedersachsen im Gästebuch der Kapelle und beendeten das Training am Gardasee mit einer Nachmittagseinheit am Freitag und einer weiteren Morgeneinheit am Samstag. Dabei wurden noch die letzten Trainingsrennen ausgetragen, aus denen Mathis mit insgesamt fünf Siegen als eindeutiger Gewinner hervorging.
Alles in allem kann jeder von uns auf eine sehr gelungene Woche zurückblicken. Wir bedanken uns bei allen, die uns dabei unterstützt haben! Ich kann für mich jedenfalls sagen, dass ich beim nächsten Mal am Gardasee unbedingt wieder dabei sein möchte.
Antonia Richter