Hallo Zusammen,
ich dachte ich schreibe mal einen Bericht über die Deutsche der OKs im SVG am Steinhuder Meer, weil dieses Event wirklich mehr als erwähnenswert war.
Aber mal ganz von Anfang an:
Mitte Februar schrieb mir Pippo, dass man sich jetzt von der KV aus für einzelne Regatten eine super OK chartern kann. Da das Boot eh schon am Steinhuder Meer lag, zögerte ich nicht lange und schrieb eine Mail an Ralf Tietje, der mir zeitnah zurückschrieb, dass er sich sehr freue, wenn ich an der Meisterschaft teilnehmen würde. Der grobe Plan stand also. Um das Boot an sich ein wenig kennenzulernen, durfte ich Ende April schon einen Tag auf Pippos OK steigen. Sonst bin ich bis jetzt ja nur Europe gesegelt. Mehr Vorbereitung war dann auch nicht drin. Am Mittwoch-Abend kam also unsere Dümmertruppe mit Niels (GER 3), Pippo (GER 132) und Jochen (GER 876) beim SVG an. Ich durfte mit der GER 30 an den Start gehen und werde später nochmal genauer auf das Boot eingehen. Das Landteam machte einen super Job und wir konnten schnell unsere Plätze für Wohnmobil und Wohnwagen in der Siedlung finden.
Mittwochabend:
Danach ging es zum Club und wir bauten unsere Boote auf. Da mein Boot schon perfekt bereitstand, war es Zeit, dieses genauer unter die Lupe zu nehmen. Ralf half mir dabei, noch das Segel einzufädeln und zeigte mir die wichtigsten Strecker. Im Großen und Ganzen aber relativ ähnlich zur Europe. Das Boot ist ein echter Traum. Weißer Ovington-Rumpf mit babyblauem Deck und das Griptape großflächig schlicht in schwarz. Das Rigg bestand aus einem Ceilidh-Mast mit einem brandneuen Northsails-Segel und einem AOR-Baum. Premium könnte man sagen. Mehr als Premium war der voreigestellte Trimm von Andre Budzien, da er als mehrfacher OK-Weltmeister genau weiß, wie man so ein Boot einzustellen hat. Am Mittwochabend gab es dann noch lecker Penne mit Lachssoße im SVG und das ein oder andere Bierchen. Es war also alles angerichtet.
Donnerstag:
Donnerstag war dann der erste Regattatag. Leider ließ der Wind zu wünschen übrig und die OK-Flotte machte sich einen entspannten Tag beim SVG. Mit Latte Machiato, Currywurst-Pommes und viel Sonnenschein war es wie im Urlaub. Besonders hervorzuheben sind die Sitzsäcke auf der Sonnenterasse des SVG vor dem Regattabüro. Dort ließ es sich mit der Wärme der aufgeheizten Steinplatten sehr gut abhängen. Am späten Nachmittag gab es dann die Gewissheit: Es wird nicht mehr gesegelt. Dementsprechend wurde ein Vereinsopti geflutet, welcher als Bierkühlung fungierte. Hervorragende Idee! Wir ließen den Abend entspannt ausklingen mit der Hoffnung auf vier Wettfahrten am morgigen Tag.
Freitag:
Am Freitag war nun endlich auch der Wind angekommen. 10:30 war der erste Start. Das Starten an sich stellte sich aber als große Herausforderung dar. Das lag nicht nur an den 95 Booten auf der 600m langen Linie. Der Wind aus Osten drehte nämlich teils sehr stark. Auch innerhalb der Rennen variierte der Wind in seiner Stärke. So gab es, soweit ich mich richtig erinnere, mindestens 10 Startversuche aus denen dann am Ende nach sieben Stunden auf dem Wasser drei Läufe entstanden. Am Ende wurden es bei mir die Plätze 9, 33 und 23. Damit war ich super zufrieden und bemerkte eine Sache: Das Feld ist super eng und jeder Fehler wird bestraft. Aber so wünscht man sich das ja beim Segeln! Anlegepils und Buffet am Abend waren wie jeden Tag hervorragend.
Samstag:
Am Samstag war dann deutlich mehr Wind. Gefühlte 4-5 Windstärken. Ich musste mich erstmal mit dem Boot bei den Bedingungen zurechtfinden. Jedoch war wie bei allen Wettfahrttagen ein guter Start wichtig, aber nicht kriegsentscheidend. Oft kam man von links gut raus, aber oft drückte es ab der zweiten Kreuzhälfte von rechts, sodass es wichtig war, früh auf den Streckbug umzulegen. Ich hatte meine Probleme das Boot gerade zu fahren. Hinzu kam, dass ich die Ruderarbeit in der Welle nicht kenne und deswegen ein wenig die Pace auf der Kreuz fehlte. Auch beim Trimm war ich mir nicht ganz sicher, wie stark ich das Ende des Baumes auf Deck ziehen konnte, ohne dass das Segel seine Form verliert. Nevermind. Mit den Plätzen 20, 29 und 40 war ich immer noch solide mit dabei und segelte über meinen Erwartungen. Ohne zwei schnelle Trockenkenterungen wäre wahrscheinlich noch ein wenig mehr drin gewesen 🙂 Niels fuhr an diesen Tag auch drei super starke Läufe und lag am Ende des Tages auf Platz 11. As always: Traumhaftes Pils und Buffet. An diesem Abend sogar asiatisch, griechisch und italienisch.
Sonntag:
Am Morgen merkte man dann doch die anstrengenden Läufe des letzten Tages. Doch den Weg zum Frühstücksbuffet hat noch jeder geschafft 🙂 Es war wieder viel Wind angesagt, doch dieser wurde im Laufe des Rennens immer schwächer. Ich schätze so von 3Bft runter auf eine Windstärke. Apropos Rennen: Ich denke jeder Segler wird dieses Rennen sehr positiv oder negativ in Erinnerung haben, denn am letzten Tag wurden sich noch so einige Streicher eingefahren. Für mich war es wahrscheinlich eines der besten Rennen, die ich je gesegelt bin. Um die Tonne 1 ging ich so circa als 50er. Auf der zweiten Kreuz jedoch schaffte ich es, obwohl ich durch die Mitte gefahren bin, um die 200m auf das Feld gut zu machen. Ich weiß nicht genau wie, aber anscheinend meinten es die Dreher am Steinhuder Meer gut mit mir. Auf dem Downwind zählte ich kurz durch… Ungefähr Platz 20. Ich bemerkte, dass die Zielkreuz aufgrund des einschlafenden Windes verkürzt wurde und eher links lag. Also entschied ich mich für die rechte Gatetonne. Der Windgott meinte es wieder gut mit mir und ich beendete das Renne auf Platz 7. Yes! Da wird einem klar, dass man niemals aufgeben darf. Für eine weitere Wettfahrt war nicht mehr genügend Wind vorhanden.
Um 14.30 gab es die Siegerehrung mit einer Verlosung. Ich möchte an dieser Stelle nochmal den SVG loben. Für 120€ Meldegeld gab es 3x Abendessen und 4x Frühstücksbuffet auf aller höchstem Niveau. Dazu kommen noch ein Polo, tägliches Pils und Bratwurst nach dem Einlaufen, sowie die Geschenke der Verlosung. Besser hätte man so eine Meisterschaft nicht organisieren können.
Nach insgesamt 7 Wettfahrten mit einem Streicher konnte unser Team Dümmer Platz 13 (Niels), 16 (Mathis), 33 (Pippo) und 59 (Jochen) verbuchen. Es war all in all eine super tolle Meisterschaft mit Sonnenschein an jedem Tag. Mehr geht ja gar nicht.
Mathis Vorndran