Jahresrückblick 2025 – hier aufgrund der vielen Erlebnisse nur einige Highlights:
Das ereignisreiche Jahr 2025 startete für mich bereits sehr früh mit dem Christmas Race im Star-Boot über Silvester 2024/2025 in Nizza. Das Christmas Race in Nizza ist eine traditionsreiche Veranstaltung im Star um den Jahreswechsel herum. Wir (Team Schrader/Vockel) machten uns mit einem weiteren Starboot Team (Loeck/Wenzke) aus Hamburg / Eckernförde nach Weihnachten auf den Weg an die Côte d’Azur. Da sich die Windverhältnisse in Nizza zu dieser Jahreszeit besonders durch Starkwind auszeichnen, stellten wir uns darauf ein. Es kam etwas anders als geplant mit wechselnden Winden im unteren Bereich der Skala. Insbesondere in den letzten Wettfahrten führten abnehmende Winde und Fallböen aus dem Hinterland zu besonderen Herausforderungen. Dennoch gelang uns am Ende ein sehr guter 2. Platz, auf den wir doch stolz sein konnten. Gekrönt wurde die Regatta von dem Silvesterabend am Strand von Nizza. Danach ging es mit französischem Wein im Gepäck durch die Schweiz nach Hause zurück in den anhaltend starken Winter mit Schneesturm Anfang 2025.
Nach einer etwa dreimonatigen Pause, in der ich mich intensiv meinen universitären Verpflichtungen sowie der Hochzeit von Leonie und Ernest widmete, folgte das nächste Highlight: die Bacardi Invitational Regatta in Miami (USA, Florida).
Wir – Marcel und ich – flogen mit unseren Segeln als Sperrgepäck und fast einem Koffer voller Material wie Messinstrumenten, Schoten, Ersatzteilen etc. nach Miami, um dort ein von der Star Legacy Foundation zur Verfügung gestelltes Boot zu übernehmen. Ungewöhnlich war, dass wir uns vor der eigentlichen Regatta noch Zeit nahmen, um Miami zu erkunden. Sehenswürdigkeiten wie die Biscayne Bay, Coconut Grove oder die Skyline bei Sonnenuntergang bleiben unvergesslich. Es hat sich gelohnt auch mal abseits des Wassers den Austragungsort der Regatta zu besuchen.
Der Bacardi Cup in Miami ist eine der renommiertesten Segelveranstaltungen weltweit: Die Ursprünge der Bacardi Cup gehen bis ins Jahr 1927 zurück. Die 2025er Ausgabe – die 98. Bacardi Cup & die Invitational – zog über 600 Seglerinnen und Segler aus mehr als 20 Nationen an; bei der von den Starbooten regelmäßig auch als die „kleine Weltmeisterschaft“ bezeichneten Regatta starteten allein knapp 100 Schiffe. Die Bedingungen auf der Biscayne Bay sind extrem vielseitig – von 15-20 Knoten bis zu wechselnden Druckfeldern ist alles dabei und anspruchsvolle Taktikentscheidung stehen im Vordergrund. Insbesondere der Landeinfluss und die steile Welle, die durch die sehr geringe Wassertiefe in der gesamten Bay bedingt ist, spielt in der offenen Bucht eine große Rolle. Wir konnten uns mit dem Charter-Boot in diesen Bedingungen nicht besonders gut zurecht finden, was der Bruch des Vorstags in einem Rennen auch nicht verbessert hat.
Für mich war diese Regatta aber persönlich ein besonderes Erlebnis: Der Flair von Miami, Coconut Groove und Miami Beach sowie die internationale Segel-Community und viele mir bekannte Gesichter und Freunde machten diese Regatta unvergesslich.
Über den Sommer wurde es etwas ruhiger – auch weil ich mich aus persönlichen Gründen dazu entschieden hatte, seglerisch etwas kürzer zu treten.
Doch manche Gelegenheiten kann man einfach nicht ablehnen: Wenige Wochen nach meiner Entscheidung saß ich im Flugzeug auf dem Weg zur Loro Piana Giraglia bei bzw. vor St. Tropez.
Wir segelten zu sechst auf einer J/112 den Inshore-Teil der Regatta und erreichten in unserer Wertung einen sehr guten 2. Platz. Das war eine beeindruckende Erfahrung, auch wenn es nicht mein erstes Mal in St. Tropez war. Aber die Kulisse bei dieser Regatta, mit den großen Yachten im Hafen, dem Umfeld mit der internationalen Wettkampfatmosphäre, ist einfach beeindruckend.
Schade war, dass ich aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig auf die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft der P-Boote verzichten musste. Dafür fiel mir ein anderes P-Boot-Highlight vor die Füße:
Zum Abschluss der Saison gewannen Kai Wolfram vom SCC und ich den Bellini‑Cup in Werder an der Havel im 15er-Jollenkreuzer. Für mich war das nicht nur deshalb besonders, weil es meine erste Regatta war, die ich im 15er gewinnen konnte, sondern auch, weil diese Regatta so aufgebaut ist, dass dem Gewinner-Team im Folgejahr die Ehre erwiesen wird, die Regatta auszurichten. So findet der Bellini-Cup jedes Jahr auf einem anderen Revier statt.
Ich möchte hiermit schon einmal alle Segler, insbesondere aus der SVH und alle P-Boot-Teams vom Dümmer, einladen 2026 am Bellini Cup teilzunehmen (Datum und Ort Tba, soon). Es gibt ausdrücklich nicht nur eine A-Wertung, sondern auch eine herzliche Einladung an alle Teilnehmer der B-Wertung mit Schiffen bis Bj. 1986. Für das leibliche Wohl wird gesorgt sein.
In 2026 wird es dann wohl abschließend etwas ruhiger, zumindest in Bezug auf meine seglerischen Aktivitäten, da die Prioritäten sich leider mit der Zeit verschieben. Dennoch möchte ich an dieser Stelle allen „Danke“ sagen, die mich in den letzten Jahren begleiteten, insbesondere meiner Familie und meinen Segelpartnern, Supportern wie dem Heinz-Nixdorf Verein, meinem Heimatverein SVH und vielen guten Freunden.
Vincent Schrader