Seglervereinigung Hüde freut sich auf viele heimische Kinder und vier Kinder aus der Ukraine
Mit dem Start der neuen Segelkurse für Kinder in der Jugendbootklasse Optimist haben sich nicht nur 9 Kinder aus der heimischen Region, sondern auch vier Jungen im Alter von zehn bzw. elf Jahren aus der Ukraine in dem Landesstützpunkt Segeln Niedersachsen auf dem Clubgelände der Seglervereinigung Hüde (SVH) eingefunden. Gemeinsam wollen die Kinder dieser Anfängergruppe über die gesamte Sommersaison unter Anleitung des Cheftrainers Erik Wohlers und seinem Trainerteam das seglerische Handwerkszeug auf dem Dümmer erlernen, mit dem Ziel am Saisonende vor der Prüfungskommission der SVH die Segelprüfung zum DSV-Jugendsegelschein abzulegen.
Zur Begrüßung am ersten Kurstag ließ es sich der 1. Vorsitzende der SVH, Uwe Fischer, nicht nehmen, seine Freunde über die große Teilnehmerzahl zum Ausdruck zu bringen und insbesondere den teilnehmenden vier Kindern aus der Ukraine vor den anwesenden Elternteilen ein herzliches Willkommen zu übersenden. „Die Hilfe für geflüchtete ukrainische Kinder und ihre Familien ist der SVH wirklich eine Herzensangelegenheit“ fasste Fischer seine Grußworte zusammen und wies auf das verbindende Element des Segelsports hin. Fischer nahm zugleich die Gelegenheit war dem Jugendwart der Seglervereinigung Hüde, Thomas Schrader, die durch den Deutschen Seglerverband (DSV) verliehene Plakette „2021 – Ausgezeichnet für Ausbildung“ zu überreichen. Diese nur alle vier Jahre durch den DSV verliehen Auszeichnung zeugt nicht nur von der Kontinuität in der Jugendarbeit des Segelverein, sondern auch von besonders großem Engagement in der Segelausbildung für Kinder und Jugendliche in den verschiedenen Jugend-Bootsklassen Optimist, Teeny und Europe.
Auch Jugendwart Thomas Schrader der SVH freute sich, vier Kindern aus der Ukraine, bei dem Segelkurs begrüßen zu können und verwies nicht nur auf die am weithin sichtbaren Fahnenmast vor dem Clubhaus hochgezogenen Ukrainischen Landesflagge. Drei der Kinder sind mit ihren Elternteilen bei Gastfamilien in der Samtgemeinde Lemförde untergekommen. Einer der Jungen ist mit seiner Familie bereits seit einiger Zeit in Lemförde ansässig. Dieser fungiert zusammen mit seinem Vater zugleich als Dolmetscher für die ukrainischen Kinder während des Segelkurses. Eine komplett neue Segelausstattung mit wetterfester Segeljacke, Segelhose und Segelschuhe hatte die SVH auch organisiert und zu Kursbeginn als Sportkleidung an die vier Jungen aus der Ukraine überreicht.
Nach den Begrüßungsworten sind die Teilnehmer des Anfängerkurses dann in den seglerischen Teil der Ausbildung eingestiegen. Zuerst galt es das neue Sportgerät ausgiebig in Augenschein zu nehmen und sich mit dem Optimisten-Boot umfangreich vertraut zu machen. Schließlich sollen die Kinder in dem Saisonkurs, der ca. alle drei Wochen jeweils an einem ganzen Wochenende stattfindet, befähigt werden bei Wind, Wellen und jedem Wetter allein ihr Boot über den Dümmer zu steuern. Insgesamt hat die SVH 13 Optimisten als Clubboote zur Verfügung, die in den Segelkursen eingesetzt werden.
Sprachbarrieren sind unter den Kindern übrigens keinerlei Problem gewesen. Nachdem die Kinder nach kurzer Zeit warm miteinander geworden sind durch gemeinsame Sportausübung klappte die Verständigung untereinander „mit Händen und Füßen“ viel besser, als sich mancher Erwachsener das vorgestellt hatte. Jugendwart Thomas Schrader (SVH) war sichtlich besonders zufrieden mit dem ersten Kurswochenende, so zufrieden über einen gelungenen Saisonauftakt sogar, dass er es sich nicht nehmen ließ für alle teilnehmenden Kinder eine Runde Eis auszugeben. Dabei zeigte sich nicht nur, wie toll die Gruppe bereits nach kurzer Zeit zusammengewachsen war, sondern bei dem Wort „Eis“ offenbar alle Kinder auf der ganzen Welt gleich reagieren. Kaum hatte Schrader das Wort ausgesprochen wurde er von den Kindern förmlich überrannt, um schnell an das begehrte Eis zu gelangen.
Thomas Schrader
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