Am 16. Juli erschien in der Kreiszeitung ein Artikel – geschrieben von Carsten Sander – über die IDJM der ILCA 4 und 6:
Seglervereinigung Hüde richtet DM für potenziellen Olympia-Nachwuchs aus
Die Seglervereinigung Hüde veranstaltet auf dem Dümmer eine Internationale Deutsche Meisterschaft für potenziellen Olympia-Nachwuchs.
Hüde – Zugegeben: Man muss schon einen weiten Bogen spannen, um zwischen der US-amerikanischen Metropole Los Angeles und Hüde am Dümmer eine Verbindung herzustellen. Vielleicht werden am Segelsport interessierte Dümmer-Gäste aber in vier Jahren Folgendes sagen: „Guck mal, den (oder die) habe ich damals schon auf dem Dümmer segeln sehen …“ Denn der See ist vom 21. bis 24. Juli Treffpunkt der besten deutschen Nachwuchssegler in der olympischen ILCA-Bootsklasse (früher Laser). Möglich also, dass sich auf Norddeutschlands zweitgrößtem Binnensee in den neun Wettfahrten der Internationalen Deutschen Meisterschaft ein oder sogar mehrere künftige Olympia-Teilnehmer zeigen.
Uwe Fischer, Präsident der veranstaltenden Seglervereinigung Hüde (SVH), würde diesbezüglich zwar keine Wetten eingehen, aber dass sein Verein die Elite der nächsten deutschen ILCA-Generation empfängt, ist unstrittig. „Alle haben schon den Blick auf Olympia 2028. Die Teilnehmer trainieren richtig heftig.“ Und es zeigt sich auch daran, dass die SVH die Wettfahrten zackig durchziehen muss. Schon am Mittwochnachmittag reisen einige Teilnehmer weiter zur EM nach Irland.
Für die Internationale Deutsche Meisterschaft – für den internationalen Anstrich sorgen lediglich drei Teilnehmer aus der Ukraine – sind insgesamt 128 Meldungen eingegangen. Aufgesplittet in 78 Starter für die Bootsklasse ILCA 4 und 50 für die Bootsklasse ILCA 6. Den Unterschied macht die Segelgröße aus, die Gemeinsamkeit ist die Sportlichkeit der Einhand-Jollen. „Das ist nicht mal eben die Nase in den Wind halten, das ist anspruchsvolles Segeln“, sagt Uwe Fischer. Startberechtigt sind Teilnehmer der Jahrgänge 2006 und jünger.
Die Meisterschaft wird am Sonntag, 21. Juni, um 11 Uhr auf dem Clubgelände der SVH eröffnet. Um 13 Uhr beginnt die erste Wettfahrt. Und dann wird durchgepowert. Drei Wettfahrten pro Tag sind der Anspruch. Im Idealfall stehen die Sieger am Dienstag fest, bei wetterbedingten Verschiebungen kann auch am Mittwoch noch gestartet werden. Um 11 Uhr, danach geht nichts mehr. Wegen der EM in Irland und den Reiseplänen einiger Teilnehmer.
Zum Starterfeld gehört in Julian Mall auch ein Segeltalent, das für die Seglervereinigung Hüde startet. Wohnhaft ist Mall jedoch in Kiel, und bei der SVH ist er gelistet, um bei der sogenannten „West-Gruppe“ – einer Kooperation der Seglerverbände Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zur Nachwuchsförderung – mitwirken zu können. Geleitet wird diese Gruppe von Sportdirektor Tim Kirchhoff, dem im Segelsport wohl prominentesten SVH-Mitglied. Als Aktiver war er Deutscher Meister und WM-Teilnehmer, als Trainer bildet er seit 15 Jahren Nachwuchssportler aus. Natürlich ist der Diplom-Sportwissenschaftler in Hüde mit dem von ihm betreuten Leistungskader dabei. Nicht allein wegen des Sports, sondern auch weil der Herforder ein Wochenendhaus am Dümmer besitzt.
Kirchhoffs Vereinskollegen von der SVH werden sich für die Segler wieder mächtig ins Zeug legen, um optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu gehört neben Campen und Essen auch ein Unterhaltungsprogramm im Zelt auf dem Club-Gelände. Etwa 80 Personen, so schätzt es Uwe Fischer, sind im Einsatz, um den erwarteten 250 Gästen den Aufenthalt am Dümmer so stressfrei wie möglich zu gestalten. Dafür muss in erster Linie eines passen: das Wetter. Nur zu gut erinnert sich Uwe Fischer noch an das vergangene Jahr, als die SVH Ausrichter der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Optimisten war. Alles war bestens geplant und vorbereitet, „und dann hat es die ganzen Tage nur geregnet …“ Aber egal, ob Regen oder Sonne: Die SVH freut sich an allen Wettkampftagen über Besucher im Clubhaus und Zuschauer am Ufer.